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28.02.2003 Fortbildung HVO

DRK "Helfer vor Ort bilden sich weiter"

Stabile Seitenlage oder Helmabnahme beim Motorradunfall - für viele liegt der Erste- Hilfe-Kurs Jahre zurück. Die ''Helfer vor Ort'' des DRK versorgen zwar täglich Verletzte, doch regelmäßige Fortbildung wie unlängst in Göppingen ist unerlässlich.

Göppingen: Im Notfall müssen sie rasch handeln und blitzschnell wissen, was bei einem Herzinfarkt oder einem schweren Verkehrsunfall zu tun ist - die ''Helfer vor Ort'' des Roten Kreuzes in Göppingen. 

Seit September 2001 sind sie zur Stelle, wenn an ihrem Wohnort ein Notfall geschieht, um die behandlungsfreie Zeit zu überbrücken, bis der Rettungsdienst eintrifft. Klar, dass alle 84 Helfer gut ausgebildet sind, Pflicht ist eine achtwöchige Sanitätsausbildung. 

''Die Ersthelfer können aber nicht in jedem Bereich Routine entwickeln'', erklärt Sonja Seng-Straub, Ausbildungsleiterin des DRK, ''muss einer nach längerer Zeit zum Beispiel einen Motorradfahrer versorgen und ihm den Helm abnehmen, kann er nicht so souverän reagieren.'' Aus diesem Grund gibt es für die 84 Helfer jedes Jahr eine Fortbildung. Am vergangenen Samstag mussten sie unter den strengen Blicken von fünf Ausbildern zeigen, ob sie ihr Erste-Hilfe-Programm parat haben.

Luise Stach aus Bezgenriet und Rouven Siegler aus Aichelberg proben die knifflige Aufgabe, einem ''verletzten'' Motorradfahrer den Helm abzunehmen. Sonja Seng-Straub schaut aufmerksam zu und korrigiert: ''Den Kopf immer festhalten und nicht gleich auf den Boden legen.'' Am Tisch nebenan erklärt Ausbilder Manfred Neumann, wie Knochenbrüche per Schiene ruhig gestellt werden, andere Helfer üben die Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Während Kreisbereitschaftsleiter Peter Witzani mit den Ersthelfern noch einmal das Verhalten am Unfallort und die Schweigepflicht bespricht, wird's ein Stockwerk tiefer im wahrsten Sinne des Wortes spannend. 24 ''Helfer vor Ort'' sind zusätzlich zu ihrem üblichen Notfallrucksack mit einem Elektroschockgerät, dem Frühdefibrillator, ausgerüstet.

Die 19-jährige Christina Matheis aus Deggingen zeigt an einer Puppe, wie das Gerät bei einem Kammerflimmern des Herzen eingesetzt werden muss. Ausbilder Ralf Hoffmann ist streng, wer die Elektroden falsch anlegt, fällt durch - und muss sein Gerät zurückgeben. 

Neuling Christina Matheis bedient ihren Frühdefibrillator gekonnt und registriert mit einem erleichtertem Seufzer, dass sie weiterhin defibrillieren darf. Wie die anderen ''Helfer vor Ort'' findet sie die Fortbildung gut und notwendig, ''man muss halt am Ball bleiben, damit man nichts vergisst.''