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01.10.2004 GZ:Zuschüsse zur RW fehlen immer noch.

NOTDIENSTE - Förderung des Baus der DRK-Station in Süßen bleibt weiter aus

Rettungswache braucht Hilfe

Der Bau der neuen DRK-Rettungswache in Süßen verzögert sich weiter, weil es an Geld fehlt. Derzeit ist die Station in einem Gebäude untergebracht, das bald abgerissen werden soll. Bürgermeister drängen beim Land auf eine rasche Zuschusszusage.

SÜSSEN - Die Abbrucharbeiten auf dem Areal der ehemaligen Kammgarnspinnerei in Süßen sind im vollen Gange. Beim früheren Wohngebäude der Spinnerei in der Auenstraße geht es aber vorläufig nicht weiter. Dort ist seit Ende 2003 die Rettungswache des Roten Kreuzes (DRK) untergebracht. Vorübergehend und bis zum Bezug des vorgesehenen Neubaus. Jedoch wurde mit dem Bau noch nicht einmal begonnen. Denn der Kreisverband das DRK wartet auf eine Förderzusage des Landes Baden-Württemberg.

 

50 Prozent der Kosten von rund 560.000 Euro sollten vom Land bezuschusst werden. Den Antrag hatte das DRK aber erst nach dem Kauf des knapp 1.700 Quadratmeter großen Grundstückes am Sommerauweg stellen können. Der Kauf war indes erst verspätet zustande gekommen. Als Verursacher wird in Süßen die Deutsche Bank genannt. Nach dem Konkurs der Spinnerei habe das Geldinstitut den Verkauf von Teilgrundstücken zunächst blockiert. "Aus taktischen Gründen", wie Bürgermeister Wolfgang Lützner vermutet. Denn ein an die künftige DRK-Station grenzende Fläche wird als Sahnestückchen angesehen und vorher hätte die Bank lieber andere Flächen veräußert.

Jedenfalls rechnet man beim DRK nicht mehr mit einer Förderzusage für dieses Jahr. Wann es dann zum Neubau kommen wird, weiß das DRK noch nicht. Also bleibt der Rettungsdienst in dem Gebäude, das wegkommen soll. "Wenn sich die Abrissarbeiten verzögern und keine Ersatzräume gefunden werden, kostet das die Stadt Geld", sagt Bürgermeister Lützner. Falls der Neubau bis Frühjahr 2005 nicht fertig sei, könnten im schlimmsten Fall Mehrkosten in Höhe von 20.000 Euro auf die Stadt zukommen.

Um die Sache zu beschleunigen, haben Süßens Bürgermeister und seine Amtskollegen aus Donzdorf, Lauterstein, Salach und Ottenbach Mitte August in einem Brief an das Sozialministerium in Stuttgart appelliert und um Unterstützung gebeten, damit der Bau der Wache finanziell abgesichert werden kann. "Wir haben die Ministerin um Aufnahme in das Jahresförderprogramm 2005 gebeten", erzählt Lützner. Optimal hätten es die Bürgermeister gefunden, wenn mit dem Bau vorzeitig begonnen werden könnte.

Die Hoffnung freilich war von kurzer Dauer. Sozialministerin Tanja Gönner gab jetzt schriftlich Antwort. Das Förderprogramm 2005 werde in den nächsten Monaten erstellt, teilt sie mit. Es werde mit dem Landesausschuss für den Rettungsdienst abgestimmt. Das Regierungspräsidium jedenfalls habe die Förderung der Süßener Wache als vordringlich eingestuft. Doch eine Förderzusage garantieren kann Gönner nicht. Im Programm 2004 waren lediglich vier von 25 vorgeschlagenen Projekten unterstützt worden. Nach bisherigen Erfahrungen, so die Ministerin, könne man von einer Förderung spätestens im zweiten Jahr nach Antragsstellung ausgehen. Also möglicherweise erst 2006.

 

 

Schnellere Hilfe
Für die Stadt Süßen stellt die Errichtung eines DRK-Stützpunktes eine strukturelle Notwendigkeit dar. "Das Rettungsdienstgesetz sieht vor, dass vom Eingang einer Notfallmeldung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes nicht mehr als 10, höchstens aber 15 Minuten vergehen sollen", erklärt Bürgermeister Wolfgang Lützner. Früher kam die Hilfe von der DRK-Station an der Klinik am Eichert. Um Donzdorf, Lauterstein, Salach, Süßen und Ottenbach schneller versorgen zu können, hatte sich das DRK im Sommer 2003 dafür entschieden, eine Rettungswache in Süßen einzurichten und Rettungskräfte sowie ein Rettungsfahrzeug von Geislingen nach Süßen zu verlegen.