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Manfred Neumann
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11.01.2004 Stabsrahmenübung für Leitungsgruppen

Ausbildung einer Leitungsgruppe

Zunächst theoretische Ausbildung, anschließend wurde das Erlernte in einer Stabsrahmenübung umgesetzt.

Am 10.01.04 war es endlich soweit, gespannt hatte sich morgens um 8:30 Uhr die Mitglieder der Leitungsgruppe im DRK-Zentrum in Göppingen eingetroffen. Grund des Treffens war die anstehende Ausbildung der Leitungsgruppe des DRK.

Die Ausbildung war für das komplette Wochenende angesetzt bei dem es galt theoretisches und praktische Arbeiten innerhalb einer Leitungsgruppe zu lernen.

Am ersten Tag ging es daran ein riesiges Pensum an Theorie abzuarbeiten. Die beiden Instruktoren Herr Rolf Sannwald und Herr Frank Dehnert hatten sich sehr gut auf die Ausbildung vorbereitet. Als erstes wurde mit den Teilnehmern erarbeitet wer in der Leitungsgruppe ist und welche Funktion bzw. Aufgaben er darin hat.

Zusammenfassend hier zunächst einmal die Punkte die erarbeitet wurden. In der Leitungsgruppe findet man all die Personen wieder die verschiedene Entscheidungsbefugnisse oder Fachkompetenzen haben. Die Leitungsgruppe ist dem Kreisvorsitzenden unterstellt. Die Leitung der Leitungsgruppe untersteht dem Kreisbereitschaftsleiter. Als weitere Mitglieder befinden sich darin die KBLin, der Kreisverbandsarzt, die Leiterin der Sozialarbeit, der Leiter des Jugendrotkreuz, der Kreisgeschäftsführer sowie weiter Führungs- und Fachkräfte je nach Bedarf, wie z.B. ein Vertreter des Rettungsdienstes oder ein Vertreter der Abt. Rotkreuzdienste, Kreisauskunftsbüro, Notfallseelsorge usw. . Nach oben sind hier keine Grenzen gesetzt, das Personal kann je nach Schadensituationen sehr unterschiedlich sein beziehungsweise aufgestockt werden.

Zu den Aufgaben der DRK-Leitungsgruppe gehören insbesondere viele Aufgaben die bereits im Vorfeld eines größeren Einsatzes zu tragen kommen. Wie z. B. Verhandlungen mit Arbeitgebern zwecks Freistellung von Helfern im Einsatzfall. Registrieren der eingesetzten Helfer in Zusammenarbeit mit dem KAB, Vorbereiten und Durchführen von Ablösungen bei längeren Einsätzen. Versorgung und Nachschub für die Einheiten und Einrichtungen. Auch das Zuführen der DRK-Einsatzkräfte zu dem Teil der KatS-Führungsorganisationen, der sie dann unterstellt werden.

Während der Ausbildung wurde gelernt wie ein Stab aufgebaut ist und was seine Aufgaben sind. Hier wurde jedem klar, das die Leitungsgruppe im Hintergrund eines Einsatzes arbeitet und mehr im administrativen Bereich tätig ist sie hat keine Führungsaufgabe. Sie hat im Einsatzfall keinen Zugriff auf die eingesetzten Einsatzkräfte und das eingesetzte Material. Sie reagiert auf Anforderungen die aus dem Stab des Landratsamtes über den Rotkreuzbeauftragten und aus den technischen Einsatzleitungen vor Ort gefordert werden.

Bilder von der Stabsrahmenübung

Für den Sonntag hatten sich die Ausbilder ein paar Szenarien ausgedacht, die, die Mitglieder der Leitungsgruppe für den ganzen Tag beschäftigen sollten. Für den Praxisteil, war im Erdgeschoss des DRK-Kreisverbandes ein Stabsraum eingerichtet worden. Es waren sämtliche Stabsstellen vertreten, hierzu zählen der S1 zuständig für Personal, der S2 zuständig für die Lage, der S3 zuständig für den Einsatz, der S4 zuständig für die Versorgung und der S5 zuständig für die Medien. Außerdem waren für alle Bereiche die entsprechenden Fachberater anwesend.  Die Bereitschaft VII hatte eine Fernmeldevermittlung aufgebaut, so dass die Leitungsgruppe telefonisch, per Fax bzw. per Funk reagieren konnte. Im Untergeschoss des Gebäudes war die Übungsleitung untergebracht die immer wieder neue Situationen während des Tages eingespielte.

Um 8:30 Uhr wurde die erste Situation eingespielt, angenommen war folgende Situation: In Göppingen findet eine Großveranstaltung (ca. 2.000 Teilnehmer) einer Rechtsgerichten Vereinigung statt. Die Polizei geht davon aus das sich darunter zahlreiche Rechtsradikale befinden. Linksgerichte Vereinigungen wollen eine Gegendemonstration auf dem Parkplatz an der Stadthalle veranstalten die allerdings nicht genehmigt wurde. Die Polizei geht davon aus das es Zusammenstössen zwischen beiden Demonstrationen geben wird.

Der DRK-Kreisverband hat auf die Anfrage hin entschieden vor der Stadthalle einen Sanitätsdienst einzurichten. Auf Anweisung des Vorsitzenden des Kreisverbandes hat die Kreisbereitschaftsleitung entschieden dass die komplette Leitungsgruppe vorsorglich zusammentrifft.

Nachdem die Situation etwas zu eskalieren begann, hat Leitungsgruppe vorsorglich noch die Einsatzeinheit I zur Unterstützung der bereits im Einsatz befindlichen Sanitätswache geschickt und sie dort der inzwischen installierten Technischen Einsatzleitung unterstellt.

Die Übungsleitung lief immer mehr auf Hochtouren und spielte immer mehr zusätzliche Aktionen ein. So kam zum Beispiel die Anfrage ob für die eingesetzten 140 Polizisten eine Warmverpflegung gestellt werden kann. Die Leitungsgruppe entschied darauf hin dies über Betreuungskomponenten der EE II und III zu gewährleisten. Zwischendurch kam es zu verschieden Übergriffen der Demonstranten bei denen leichtere Verletzungen vorkamen. In der Leitungsgruppe konnten die bisherigen Aufgaben noch recht locker bewältigt werden.

Doch nach einer Weile ein weitere Notruf auf dem Kirchturm der  Göppinger Stadtkirche steht ein Demonstrant der angedroht hat sich selbst zu verbrennen. Außer der Höhenrettung wurde hier auch die Notfallseelsorge zur Notfallstelle geschickt.

Dann am Nachmittag spitzte sich die Lage erheblich zu, als es zu einer schweren Explosion in der Stadthalle kam bei der es 6 Tote sowie 43 Schwer- und Leichtverletzte gab.  Die TEL hatte die Aufgabe die Verletzten zu versorgen und forderte entsprechendes Material und Personal nach. Auch hier wurde außer Sanitätspersonal Psychosoziale Unterstützung angefordert, was dann auch durch im Stab sitzenden Fachberater veranlasst wurde.

Außer dieser Explosion kam es noch zu einer Geiselnahme bei der ebenfalls Helfer gebunden waren. Dann die Meldung dass mehrere aufgegriffene Kinder durch das DRK zu betreuen sind. (Hier wurde unter anderem das Jugendrotkreuz eingesetzt)

Alle Einsatzeinheiten waren zwischenzeitlich im Einsatz und weitere Kräfte und Fahrzeuge im Zuge der Überlandhilfe angefordert. Diese wurden in benachbarten Landkreisen geordert und in entsprechende Bereitstellungsräume geschickt und dann an die örtliche TEL überstellt.

Innerhalb der Leitungsgruppe zeigte sich das eine Kommunikation entweder schriftlich oder telefonisch innerhalb der einzelnen Stabsbereich sehr wichtig war und das manche Maßnahmen bereits auf dem kleinen Dienstweg erledigt werden konnten.

Auch der Geschäftsführer kam ordentlich zu Einsatz wenn es um die Klärung der Kosten ging, z.B. Verpflegungskosten, Material- oder Versicherungskosten, Kosten für Verdienstausfälle usw. Außerdem hatte er noch den Part der Pressearbeit übernommen und musste immer wieder Anfragen der Medien beantworten.

Fazit der gesamten Ausbildung: Es ist sehr Wichtig das Instrument der Leitungsgruppe innerhalb des Kreisverbandes zu installieren, da sie im administrativen Bereich dem Rettungsdienst, dem Rotkreuzbeauftragten im Stab des Landratsamtes und der Technischen Einsatzleitung zuarbeiten kann. In weiteren Sitzungen muss jetzt allerdings noch geklärt werden in welchen konkreten Fällen die Leitungsgruppe zusammen kommt und wie sie dann personell zusammengesetzt sein wird.