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17.01.2004 NWZ: HVO Bilanz

 Ort“ im vergangenen Jahr 523-mal bei medizinischen Notfällen

Süssen hat die meisten Einsätze Im September 2001 haben die „Helfer vor Ort“ des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) ihre Arbeit im Landkreis aufgenommen. Im vergangenen Jahr wurden sie 523-mal zu medizinischen Notfällen gerufen.

Am meisten piepste es 2003 in Süßen: 120-mal mussten die „Helfer vor Ort“ Manfred Neumann und Stefan Eleuther auf Geheiß der Göppinger Rettungsleitstelle ausrücken. Ganz oben auf der Liste der medizinischen Einsätze standen bei ihnen, wie bei ihren 86 ehrenamtlichen Kollegen im Kreis, internistische Notfälle wie ein Herzinfarkt oder Schlaganfall (265 insgesamt). An zweiter Stelle kamen chirurgische Unfälle (107). Insgesamt achtmal mussten die 34 „Helfer vor Ort“, die mit einem Defibrillator ausgerüstet sind, das Elektroschockgerät zur Behandlung eines Herz-Kammerflimmerns einsetzen. Besonders viel los war im Januar 2003: Die Rettungsleitstelle im Göppinger DRK-Zentrum am Eichert schickte die Ersthelfer an einem Tag zu sieben Einsätzen.

Der DRK-Kreisverband hatte im September 2001 nach amerikanischem Vorbild das „Helfer vor Ort“-System eingeführt. Bis der Rettungsdienst am Unfallort eintrifft, versorgen die freiwilligen Helfer die Verletzten. Der Süßener Manfred Neumann ist von Anfang an dabei. Sein Funkmeldegerät schlug bisher meistens nach Feierabend Alarm. Nach gut zweieinhalb Jahren zieht er ein positives Fazit: „Die Akzeptanz bei den Notärzten und den Angehörigen ist sehr gut. Besonders zu Weihnachten haben wir sehr viel Anerkennung erfahren – die Leute haben Karten geschickt oder einen Brief geschrieben.“

Kuriose Einsätze hat der Süssener, der beim DRK auch Katastrophenschutzbeauftragter ist, schon erlebt, im vergangenen Jahr wurde er zum Beispiel zu einer Geburt gerufen. Bei einigen Personen war er sogar schon mehrmals, „das sind Dauerpatienten, die immer wieder dasselbe Problem haben, zum Beispiel eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.“ Ins Detail geht Neumann bei seinen Erzählungen jedoch nicht – für ihn wie für seine ehrenamtlichen Kollegen gilt die Schweigepflicht. Hohe Ansprüche stellt er bei seiner ehrenamtlichen Tätigkeit nicht nur an sich: „Es ist wichtig, dass alle Ersthelfer qualifizierte Hilfe leisten.“ Neumann begrüßt deshalb auch die regelmäßig stattfindenden Fortbildungen, die Pflicht für jeden „Helfer vor Ort“ sind.

KATHRIN SCHOCH