Sie sind hier: Ortsverein / Archiv 2010 / 02.07.2010 Tunnelübung

Ansprechpartner

Petra Piwonka
Stellv. Bereitschaftsleiterin
Tel: (07162)27762
e-Mail:

02.07.2010 Tunnelübung

Donzdorf.  Am Montag, 12. Juli, wird die Ortsumfahrung Donzdorf frei gegeben. Die Feuerwehren der angrenzenden Orte hatten nun noch Gelegenheit, im Hochbergtunnel für Unfälle und Brandkatastrophen zu üben.

180 Meter lang ist der neue Hochbergtunnel, das Herzstück der Donzdorfer Ortsumgehung, der am kommenden Samstag eingeweiht und dann am Montag, 12 Juli, für den Verkehr freigegeben wird. Für die Feuerwehren Donzdorf, Reichenbach unter Rechberg, Winzingen und Süßen die Gelegenheit, zuvor noch eine groß angelegte Übung im Tunnel abzuhalten, um Gefahrenstellen besser zu erkennen und Abläufe bei Unfall- und Brandgeschehen in der Betonröhre zu üben.

Das Szenario hatte der Gesamtübungsleiter und Donzdorfer Feuerwehrkommandant Werner Nagel ausgeheckt. Etwa 100 Feuerwehrleute mussten die Aufgaben meistern. Zwar wussten diese, dass eine Übung im Tunnel stattfindet - was jedoch auf sie zukommt, da hielt sich Nagel sehr bedeckt, um auch die Vorgehensweise bei Unvorhergesehenem beobachten zu können.

Vor Beginn der großen Feuerwehrübung wurde im Hochbergtunnel mit zahlreichen Autos das Unfallszenario gestellt: Als seine Ladung verrutschte, war der Fahrer eines Lastwagens einen Moment unachtsam und kam mitten im Tunnel mit seinem Gefährt auf die Gegenfahrbahn, ein entgegenkommender Kleinwagen prallte unter den LKW. Nachfolgende Autos und ein entstehender Stau in beiden Richtungen erschwerte den Notfalleinsatz, auch ein Brand mit entsprechender Rauchentwicklung wurde angenommen.

Erschwerend für die natürlich in voller Montur angerückten Einsatzkräfte kam noch das sehr heiße Wetter mit gut 34 Grad hinzu - volle Belastung also während der Übung. Der Einsatzleiter am Tunnelausgang Ost, Oliver Schmid, koordinierte die aus Winzingen ankommenden Einsatzkräfte, Einsatzleiter West, Andrea Borgia, die aus Süßener Richtung kommenden, hinzu kamen elf Mann des DRK Süßen mit ihrem Einsatzleiter Peter Witzani.

Erste Schwierigkeit ist die Anfahrt bei einem Stau, da hier Gegenverkehr von wendenden Autos bestehen könnte. Auch die Windrichtung und die Thermik ist in einem Tunnel nicht zu verachten, die eine starke Rauchentwicklung und wenig Sicht mit sich bringen kann. Die dem Unfallort nächsten Personen sind am stärksten gefährdet, daher muss sich so ein Trupp langsam herantasten. Jedes einzelne Auto musste abgesucht werden und wurde mit Bändern oder Kreidestrichen gekennzeichnet. Auch hier fanden die Helfer einen Verletzten, den es zu retten galt.

Übungserschwernisse wie "kollabierende" Feuerwehrkameraden kamen hinzu, die mittels Gerätegitterbox herausgeholt wurden, aber auch gekühltes Weizenbier schlürfende Schaulustige machten den in voller Montur schwitzenden Rettern das Leben nicht gerade leichter. Nachdem das "Feuer" gelöscht war, konnten die Einsatzkräfte eine Arbeitsplattform am Laster anbringen, um das im Führerhaus eingeklemmte "Opfer" zu bergen. Auch im Kleinwagen, so das Szenario, kam für den Fahrer jede Hilfe zu spät. Die Feuerwehrleute konnten dabei den Einsatz der Rettungsschere im Tunnel üben, wobei hier ein Aggregat die Stromversorgung gewährleisten musste.

Für Werner Nagel eine gelungene Übung, die es in Nachbesprechungen mit den Truppenführern zu optimieren gilt. Er zeigte sich begeistert, dass die Wehren schon vorab einige mögliche Szenarien besprochen hatten, ohne tatsächlich zu wissen, was passiert. Diese Vorbereitung sei sehr wertvoll gewesen. Nun hofft jeder, dass dieses Szenario eine Übung bleibt und niemals Realität wird.

zum Seitenanfang