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Radaktionstag

Radaktionstag kommt bestens an Tausende Radler freuten sich am 16. September über die freie Fahrt auf der B 10 zwischen Ebersbach und Gingen. Für medizinische Notfälle standen 35 ehrenamtliche Mitglieder des DRK-Kreisverbandes Göppingen mit 15 Fahrzeugen bereit.

Schöner hätte das Wetter am 1. Rad-Aktionstag im Landkreis Göppingen nicht ausfallen können: Bei strahlendem Sonnenschein und warmen Temperaturen schwangen sich am 16. September tausende Radler aus dem Kreis und der Region aufs Rad und nutzten die Chance, einmal dort unterwegs zu sein, wo sonst Autos, Lkw und Busse fahren. Zwischen Ebersbach und Gingen wurde die neue B 10 gesperrt; auf vier Fahrbahnspuren konnten sich Radler, Inlineskater und Spaziergänger austoben – eine Premiere in Baden-Württemberg.Für den Notfall standen die ehrenamtlichen Mitglieder des DRK-Kreisverbandes Göppingen bereit. Sie waren für den Aktionstag vom Landratsamt beauftragt worden und hatten einen ausführlichen Einsatzplan ausgearbeitet, der die optimale medizinische Versorgung an der Strecke bedeutete: "An jeder Ausfahrt haben wir zwei Personen mit einem Fahrzeug postiert, immer abwechselnd in Fahrtrichtung Ulm und Stuttgart", erklärte der Hattenhofener Bereitschaftsleiter Andreas Pfeiffer, der die Aktion koordiniert. 15 Fahrzeuge kamen so zusammen. Alle DRK-Bereitschaften entlang der Aktionsstrecke schickten Mitglieder zum Einsatz.

Ab zehn Uhr ging auf der neuen B 10 nichts mehr – der Verkehr wurde über die alte B 10 umgeleitet. Das Knifflige: Auch die Fahrzeuge des DRK-Rettungsdienstes mussten andere Strecken wählen. Das sei aber überhaupt kein Problem, sagte Andreas Pfeiffer.

Der Einsatzleitwagen der Eislinger Bereitschaft stand auf dem Parkplatz des Berufs- schulzentrums an der Öde. Hier war auch eine der großen Aktionsflächen für die Radler: mit Hock, Blasmusik, Vor- führungen, Fahrrad- parcours und Infostelle der Polizei - und gleichzeitig bestem Überblick für die DRK-Mitglieder. Beein- druckt zeigten sich die Zu- schauer, die den Vizewelt- meister im Bike-Trial bei seinen waghalsigen Kunst- stücken auf Paletten, einem Anhänger und gar einem Autodach beobachteten. "Cool", staunten nicht nur die kleinen Zuschauer. Kurz vor der Ausfahrt Gingen war eine weitere große Aktionsfläche aufgebaut – auch hier behielten die DRK-Mitglieder ein wachsames Auge auf die Besucher. Für den Notfall stand, neben den Fahrzeugen, eine Trage bereit. Größere Einsätze gab es aber weder an dieser noch an anderen Stellen der Strecke. "Ein paar Wespenstiche und Schürfwunden, das war alles", berichtete Andreas Pfeiffer zufrieden. In den Fahrzeugen unterwegs herrschte denn auch entspannte Stimmung: "Es ist ruhig, das freut uns natürlich", sagte Andreas Stamer von der Bereitschaft Göppingen, der zusammen mit Sascha Führer an der Ausfahrt zum Möbel Rieger in Göppingen Dienst tat. Stamer hatte sich extra mit spannender Lektüre ausgestattet – so verlief der Dienst angenehm.

Andreas Pfeiffer sprach von einem Einsatz in mittlerer Größe – keinesfalls zu ver- gleichen mit dem aufwän- digen Sanitätsdienst beim Barbarossa-Berglauf im vergangenen Jahr. "Dort mussten wir die ganzen Zufahrtswege entlang der Laufstrecke abklären, teil- weise war es sehr schwierig, an die Strecke heranzu- kommen. Beim Rad-Aktions- tag haben wir es viel leichter, weil wir ja die vorhandene Infrastruktur nutzen können", erklärte Pfeiffer den Unterschied. Die Rotkreuzmitglieder sind alte Hasen, was Sanitätsdienste angeht – egal, ob im Großen oder Kleinen.

Da konnte sich auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann ganz entspannt aufs Rad schwingen. Er war mit dem Zug aus Stuttgart nach Ebersbach angereist und mit Landrat Edgar Wolff und dem Gingener Bürgermeister Marius Hick die 20 Kilometer bis Gingen geradelt. Ein Pedelec des Landkreises erleichterte ihm die recht hügelige Fahrt. Die Kreis- und Kommunalpolitiker nutzten unterwegs die Gelegenheit, um auf den dringend notwendigen Weiterbau der B 10 hinzuweisen. Auch der Geislinger Oberbürgermeister Wolfgang Amann radelte mit, er startete mit einer Gruppe in der Fünftälerstadt.

Das befürchtete Verkehrschaos auf der alten B 10 blieb indes aus. Zwar war in den betroffenen Innenstädten etwas mehr los, doch von kilometerlangen Staus konnte nicht die Rede sein. Die Radler interessierte der Autoverkehr an dem sonnigen Sonntag eher wenig. Sie genossen die außergewöhnliche Fahrt, gaben bei den Abfahrten Gas und nutzten die seltene Gelegenheit, einmal auf der B 10 Rote und Pommes zu vespern. Auch das Infoangebot in Gingen und Göppingen wurde rege genutzt, obwohl sich mancher Besucher ein bisschen mehr an Ständen sowie an Beteiligung der Gemeinden erhofft hatte. Doch um die sollte es nicht gehen, sondern um den Hinweis auf den Ausbau der Rad-Infrastruktur im Landkreis. Da habe man sich noch einiges vorgenommen, erklärte Landrat Wolff am Sonntag. Kreis-Verkehrsplaner Jörg-Michael Wienecke zog am Abend eine gute Bilanz für den Tag: "Wir sind sehr, sehr zufrieden." In zwei Jahren soll es wieder einen Rad-Aktionstag geben.

 

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