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Ruhe bewahren unterm Blaulicht

Versorgung einer Schlaganfallpatientin

Süßener Jugendsanitäter eilen bei 24-Stunden-Übung von Notfall zu Notfall

 

Es geht um Teamarbeit. Darum Gelerntes umzusetzen. Ein Gefühl für den Einsatz in der Realität zu bekommen: Die Jugendsanitäter aus Süßen zeigten 24 Stunden lang volles Engagement.

 

Süßen (cb). Der Alarm schrillt. „Gruppe zwei zu einem Hauseinsatz!“. Die Jugendsanitäter Johannes und Senem rasen gemeinsam mit Bereitschaftsmitglied Heinz Tichaczek im Krankentransportwagen (KTW) zur angegebenen Adresse. Da steht schon einer vor der Tür und winkt hektisch – der „Enkel“. Seine Oma habe mitten im Gespräch plötzlich zu „lallen“ begonnen, erklärt er aufgeregt. Das Sanitäter-Team geht dem „Enkel“ nach ins Wohnzimmer, redet die Frau an, die auf dem Liegesessel liegt und erbarmungswürdig stöhnt. Was passiert ist, fragt Johannes, und wem die Tabletten auf dem Tisch gehören. Senem legt inzwischen das Blutdruckmessgerät an. Als beide zu dem Schluss kommen, dass ein Schlaganfall vorliegt, alarmieren sie den Notarzt. Ende der Übung.

Die stellvertretende Bereitschaftsleiterin des DRK-Ortsvereins Mittleres Fils- und Lautertal Petra Piwonka ist zufrieden. Sie hat die ganze Szene vom Wohnzimmertisch aus beobachtet. Abgesehen davon, dass die beiden jungen Rotkreuzler die Patientin kurzzeitig nicht im Auge behielten, als sie im Rettungsrucksack stöberten, war „alles ok“.

Der realitätsnahe Notfalleinsatz gehörte zu einem von vielen fingierten Notfällen, die die sechs Jugendlichen des Süßener Roten Kreuzes gemeinsam mit dem Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr Süßen kürzlich von Freitag- bis Samstagabend im Lauf von 24 Stunden bewältigen mussten. Inklusiv Fehlalarmen. Der Adrenalinpegel schnellte im Dauergebrauch auf Obergrenze und hatte kaum Zeit, sich wieder zu stabilisieren. Dabei geht es bei solchen Übungen darum, ruhig zu bleiben im Angesicht von Chaos oder Verzweiflung. Umzusetzen, was man in den regelmäßigen Unterrichtseinheiten gelernt hat. Seit 2008 gibt es die Jugendsanitätsgruppen im DRK-Kreisverband Göppingen. Die Jugendlichen zwischen zwölf und 16 Jahren begleiten und unterstützen als Jugendsanitäter die Bereitschaften bei ihren Einsätzen. Das Ziel ist es, sie auf das spätere ehrenamtliche Engagement in den Bereitschaften vorzubereiten. Ab 18 Jahren können sie dorthin wechseln.

 

 

Auf die Zusammenzuarbeit mit den eigenen Kollegen und denen der Feuerwehr kommt es an. Wie beim Folge-Einsatz der Süßener, bei dem nicht nur die einzelnen Gruppen, sondern gleich alle angefordert wurden: zwei Verletzte in einer Garage, der Mann ohnmächtig in der Werkstatt-Grube, seine Frau mit Platzwunde (realitätsnah geschminkt von Bereitschaftsmitglied Ingrid Witzani) auf dem Boden der Garage. Die Jugendlichen des DRK versorgen die Frau, bringen sie nach draußen. Die Männer der Feuerwehr retten – nach genauer Vorgabe des DRK-Experten – den Ohnmächtigen mit einer Schaufeltrage. Erst draußen übernimmt ein Sanitäterteam den Verletzten.

Ausgedacht haben sich die dramatischen Szenarien für diese erste 24-Stunden-Übung der seit 2011 bestehenden Jugendsanitätsgruppe Petra Piwonka und Jugendleiter Stefan Witzani. Gemeinsam mit den in dieser Hinsicht erfahrenen Feuerwehrkollegen Michael Nickl, Dennis Holstein und Matthias Niethammer. Der besondere Tag, an dem alle Teilnehmer die ganze Zeit über volles Engagement zeigten, stand unter dem Motto: „Ein starkes Team für Süßen“. Für Übungseinheiten, Schlafen oder Esspausen war im Lauf der 24 Stunden ebenfalls Zeit eingeplant – aber immer nur, bis wieder der Alarm schrillte.

 

Info: Das DRK Süßen dankt der Metzgerei Heinrich Bühler für das Sponsoring der Mahlzeiten und „Göppinger Sprudel“ für die Getränke.

Bildergalerie der 24 Stunden-Übung

 

Ansprechpartner

Frank Meier
Bereitschaftsleiter
Tel: (07165) 929842
e-Mail:

Ansprechpartner

Petra Piwonka
Stellv. Bereitschaftsleiterin
Tel: (07162)27762
e-Mail: